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Q wie Quadratmeter – Das Immobilien-ABC

Was ist ein Quadratmeter?

Ein Quadratmeter (m²) klingt auf den ersten Blick banal. Doch im Immobilienalltag steckt viel mehr dahinter. Ein Quadratmeter beschreibt die Fläche eines Quadrats mit den Seitenmaßen 1 m × 1 m. Diese Einheit ist international überwiegend gültig und in der Immobilienbranche einer der wichtigste Maßeinheiten.

Der Quadratmeter ist die entscheidende Grundlage für die Berechnung von Kaufpreisen, Mieten und Bewertungen – und nicht selten Anlass für Diskussionen und rechtliche Auseinandersetzungen. 

  • Wohn- und Nutzflächenangaben in Exposés und Mietverträgen erfolgen immer in m².
  • Preise werden fast ausschließlich als Preis pro m² angegeben, um Immobilien vergleichbar zu machen.
  • Bewertungen und Gutachten stützen sich auf Flächenberechnungen in m².

Unterschied ist nicht gleich Unterschied – warum Flächenangaben variieren

Klingt einfach, ist es aber nicht: Nicht jeder Quadratmeter wird gleich gezählt.

  • Dachschrägen:  Flächen zwischen 1 m und 2 m Höhe werden zur Hälfte berücksichtigt, unter 1 m gar nicht.
  • Balkone und Terrassen:  In der Regel zu 25 %, höchstens zu 50 %
  • Verschiedene Normen:  Nach WoFlV oder DIN 277 können Flächenberechnungen für dieselbe Wohnung voneinander abweichen, da die DIN 277 alle Grundflächen erfasst, während die WoFlV nur Wohnflächen berücksichtigt.

Das bedeutet: Eine Wohnung, die offiziell mit 80 m² angegeben ist, kann je nach Berechnungsart tatsächlich nur 72 m² Wohnfläche haben.

Warum der Quadratmeter so entscheidend ist

  • Kauf und Verkauf: Bereits wenige Quadratmeter Flächenunterschied wirken sich auf den Gesamtpreis aus.
  • Mietrechtliche Bedeutung: Stimmt die tatsächliche Wohnfläche nicht mit der angegebenen überein und weicht sie um mehr als 10 % nach unten ab, ist eine Mietminderung möglich.
  • Vergleichbarkeit: Nur wer weiß, wie die Fläche berechnet wurde, kann Angebote wirklich fair vergleichen.

Typische Praxisfälle

  • Ein Käufer bemerkt nach dem Erwerb, dass der als „Wohnfläche“ bezeichnete Hobbyraum im Keller rechtlich gar nicht mitzählt.
  • Mieter stellen fest, dass ihr Balkon in voller Größe berechnet wurde, obwohl nur ein Viertel oder die Hälfte hätte angesetzt werden dürfen.
  • Bei Neubauten wird mit unterschiedlichen Normen gerechnet – und plötzlich sind 5 m² Differenz zwischen Bauunterlagen und Mietvertrag da.

Unser Tipp

Prüfen Sie immer genau:

  • Welche Berechnungsgrundlage (DIN Norm, WoFIV) wurde verwendet?
  • Welche Räume wurden einbezogen – und mit welchem Prozentsatz?
  • Passt die angegebene Fläche zu Ihrem persönlichen Wohngefühl?

Fazit

Der Quadratmeter ist die Grundlage der Immobilienbranche – aber keineswegs so eindeutig, wie er auf den ersten Blick scheint. Wer die Unterschiede kennt, kann Missverständnisse vermeiden, Angebote richtig einschätzen und sich vor unangenehmen Überraschungen schützen.

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